Vor unserer Sommerpause wollten wir wissen, wie die Balance zwischen Leben-Familie-Beruf-Assistenz gelingt, wenn Ihr (großes) Kind krank wird. Viele von Ihnen haben unsere Umfrage mitgemacht und mit uns geteilt, wie die Pflege bei Krankheit bei Ihnen aussieht. Hauptergebnis war die enorme Belastung, die Krankheitsfälle auf berufstätige Eltern haben.

Die Erfahrung fasst ein Mitglied zusammen:

„Ich hatte während meiner Umschulung mal versucht, die Pflege mit anderen zu teilen. Das führte zu Schulden beim Pflegedienst . Außerdem wurde ich vom UKE angerufen, ich soll umgehend persönlich erscheinen. Ich hatte meine Tochter mit dem Pflegedienst hingeschickt und bin ins Büro gefahren.“

Eine detaillierte Auswertung unserer Umfrage finden Sie hier und hier den ursprünglichen Fragebogen.

Schon diese kleine, nicht repräsentative Umfrage zeigt:

• Eltern von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Menschen mit Behinderungen tragen übergroße Care-Aufgaben, besonders bei zusätzlicher Krankheit ihres Angehörigen.
• Sie sind als pflegende Angehörige und Assistenz in allen Altersgruppen tätig.
• Phasen von Krankheit heizen die so schon wenig entlastete Situation noch an: Menschen mit Behinderungen sind häufiger und länger krank und benötigen dann mehr Assistenz als sonst.
• In den Familien ist mindestens eine Person für diese Aufgaben zuständig, häufig mit negativen Folgen für ihre berufliche Situation und Alterssicherung.

Der Elternverein bietet Eltern (und Geschwistern) von Menschen mit Behinderungen Hilfe für ihre Selbsthilfe und Foren für ihren Austausch.

So können sich Eltern gegenseitig beraten, auf Entlastungsangebote aufmerksam machen und in ihren Aufgaben stärken.

Im Rahmen der Eingliederungshilfe ist die Gesundheitsvorsorge und Assistenz (auch für therapeutische und medizinische Behandlungen) ein wichtiger Bereich.

Die Stadt Hamburg und die Dienstleister sollten dies für Familien und Betroffene fachlich begleiten und geeignete Angebote machen.

Und: Wir fordern, dass die Assistenz im Krankenhaus als Leistung umgesetzt werden muss.

Wie soll es einmal ohne die Eltern gehen, gerade wenn Menschen leichter krank werden? Darüber sprechen wir u.a. beim Fachtag am 11.11.2023 Melden Sie sich an!