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In der Inklusion machen alle mit
Am 9. November 2022 findet um 19.30 Uhr im Südring bei Leben mit Behinderung Hamburg der nächste Elterngesprächskreis Inklusion statt. Dies ist eine herzliche Einladung an alle Eltern dabei zu sein. Das Thema des Abends ist „Schulbegleitung“. Ein Dauerthema, das uns alle betrifft, egal, ob die Kinder in einer Regelschule oder in einer speziellen Sonderschule sind.
In Hamburg gibt es in Umsetzung von § 12 Schulgesetz den Anspruch von Kindern mit (besonderem) sonderpädagogischem Förderbedarf nach individuellen, bedarfsgerechten Bildungs-Angeboten. Mit dem Hamburger Modell zur Schulbegleitung sind die Schulen zuständig, um für die erforderliche Assistenz bei der Teilhabe zu sorgen. Das ist eine Entlastung für die Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern – wenn es klappt. Dann müssen sie sich nicht, wie in anderen Bundesländern um die Assistenz kümmern. So müsste es sein, denn Inklusion bedeutet, dass alle zusammenwirken und so Zugänge selbstverständlich gelingen. Doch die Wirklichkeit in Hamburg ist, dass noch zu viele Hürden existieren bei Räumen, Pflege, Therapie und eben auch Assistenz. Die Elternklagen bei der Anhörung im Schulausschuss der Bürgerschaft am 30. September 2022 haben das deutlich gezeigt.
Eine Ursache dafür sind die inhaltlichen Differenzen zwischen Schulen und der Schulbehörde über die fachliche Einschätzung zum Umfang und der Qualität der Assistenz. Die Leidtragenden dieser Barrieren sind die Schülerinnen und Schüler und ihre Familien. Als Eltern hören wir die Diskussion der Fachleute zu den Ursachen der zeitlichen Verzögerungen. Entscheidend für uns ist, dass sie nicht akzeptabel sind und das Modell an seine Grenze bringen. Die Stadt muss darauf reagieren und auch auf den Personalmangel, der sich schon jetzt bei der Schulbegleitung zeigt und weiter verstärken wird. Hier braucht es jetzt strategische Lösungen.
Was im Schulsystem außerdem zu wenig bekannt ist und bedacht wird, ist die Schnittstelle zur Medizin, die uns als Familien mit einem behinderten Kind selbstverständlich begleitet. Hier gibt es Diagnosen, ärztliche Einschätzungen und therapeutische Hinweise, die uns Eltern wichtige Orientierung geben und die allerdings in der Beurteilung der sonderpädagogischen Förderbedarfe, zu denen auch die Assistenz gehört, keine eigene Rolle spielen. Es wäre meines Erachtens aber zielführend, wenn Schulen und das Referat inklusive Bildung diese Schnittstelle nicht ignorieren würden, um Energien bei der Förderung zu bündeln und effektiv einzusetzen.
Beim Elterngesprächskreis am 9.11.22 werden die schulpolitische Sprecherin der Grünen und eine Vertreterin der Ombudsstelle Inklusion als Gäste teilnehmen. Kommen Sie dazu! Im Elternkreis beteiligen wir uns seit Jahren erfolgreich an der Entwicklung in den Hamburger Schulen. Den nächsten Schritt dazu machen wir im November.
Kerrin Stumpf