Der Weg ist das Ziel ist die Inklusion!

Neuigkeiten: Auswertung unserer Sommerumfrage 2024

Mehr Erholung, bitte!

Unsere Sommer-Umfrage 2024 zeigt: Wir müssen für Pflegeurlaub kämpfen.

Vor unserer Sommerpause haben wir Sie gefragt, wie es um Ihre Erholung als pflegende Angehörige steht. Vielen Dank für Ihre Antworten, die zeigen, dass pflegende Angehörige oft fortwährendem Stress ausgesetzt sind. Immer Verantwortung und Sorge zu tragen, pausenlos erreichbar und abrufbar sein müssen, steht der notwendigen Erholung im Wege. Die Folge: chronischer Stress.

Ein Mitglied musste daher eine harte Entscheidung treffen:

„Ich muss leider wegen Überlastung in den vorzeitigen Ruhestand gehen, kann mich sonst gar nicht mehr richtig erholen.“

87,50 Prozent verneinten die Frage, ob sie sich im Alltag ausreichend erholen können.

Pflege-Entlastungsangebote greifen zu kurz

Was die Antworten zu unserer Umfrage beweisen: Bestehende Entlastungsinstrumente wie die Kurzzeitpflege oder die Verhinderungspflege funktionieren nicht und reichen nicht aus, um gegenzusteuern. Beispiel Kurzzeitpflege: In der Theorie, soll sie dazu dienen, pflegende Angehörige über mehrere Tage zu entlasten. Die Ziele sind hochgesteckt – zur Ruhe kommen, Energie tanken, neue Kraft schöpfen. Allerdings gaben rund 87 Prozent von Ihnen an, dieses Angebot nicht nutzen zu können.

Gründe waren dafür unter anderem

  • dass Pflegedienste keine Kapazitäten haben und ihnen das Personal fehlt
  • es wenig Angebote in der Kurzzeitpflege für Erwachsene gibt
  • es wenig Gruppenreisen für Erwachsene gibt
  • es oft keine passenden Angebote für den Angehörigen gibt

Eine Verordnung, die aufgrund fehlender Ressourcen nicht umgesetzt werden kann, genügt nicht.

Etwas besser sah es bei der Nutzung von Verhinderungspflege in Form von stundenweiser Entlastung aus. Hier gaben 87,50 Prozent an, diese zu nutzen.

Da es jedoch – siehe Kurzzeitpflege – kaum Entlastungsangebote gibt, wird die Verhinderungspflege selten zur Erholung genutzt. Stattdessen nannten Sie berufliche oder anderweitige Verpflichtungen bzw. zeitliche Engpässe. Damit verpufft auch die Wirkung der Verhinderungspflege in vielen Fällen. Sogar der Entlastungsbetrag § 45b SGB XI-Leistung (125 € monatlich) wird Ihren Antworten zufolge nur von einem Drittel vollständig genutzt. 40 Prozent von Ihnen gaben an, keine passenden Angebote zu finden. 6,67 Prozent gaben Schwierigkeiten mit der Pflegekasse als Grund an.

Gemeinsam für bessere Entlastung:

Der Elternverein Leben mit Behinderung Hamburg versteht Ihre Antworten als Arbeitsauftrag, für eine bessere Entlastung pflegender Angehöriger zu kämpfen. Zusammen mit dem bvkm e. V. setzt er sich für die Anerkennung von Urlaubszeit und – Kosten für Angehörige, die pflegen, ein.

Wir werden dafür 2025 am Samstag vor dem Muttertag eine Frauentagung veranstalten mit Tipps zur bestmöglichen Nutzung der Angebote und für den gemeinsamen Einsatz für bessere Rahmenbedingungen.