Neuigkeiten: Das Projekt Unterstützungskreise: Bildet Banden!
Das Projekt Unterstützungskreise: Bildet Banden!
Netzwerke nutzen: das Team im Projekt "Unterstützungskreise" der Sozialeinrichtungen war zu Gast in der Selbsthilfe-Gruppe "Unsere Verantwortung" und stellte die ersten Erfolge vor.
„Unsere Verantwortung" ist ein regelmäßiges Treffen von Mitgliedern und Interessierten, damit Menschen mit komplexen Behinderungen gleiche Chancen haben. Das geht nicht von allein, daher die herzliche Einladung zum nächsten Termin am 6. April 2023 um 19 Uhr im Südring.
Unterstützungskreise zeigt, wie viele Menschen sich am Alltag von Menschen mit Behinderungen beteiligen (mit Verantwortung!): Angehörige, Lehrer*innen, Mitarbeitende in der Assistenz der Wohngemeinschaften, Mitarbeitende in der Assistenz der Tagesförderstätten, Busfahrer*innen ... im Grunde jede*r im Leben eines Menschen mit Unterstützungsbedarf.
Häufig kämpfen sie alle aber für sich allein, ohne mögliche Netzwerke wahrzunehmen und zu nutzen. Das Team von "Unterstützungskreise", Björn Abramsen, Mathias Bernhold, Jacqueline Elbich, Marina Raider und Stefanie von Twistern wollen Menschen dabei unterstützen, ihre Netzwerke zu nutzen. Das Vorhaben Unterstützungskreise wird von der Aktion Mensch gefördert. Ziel ist es, für die Klient*innen der Sozialeinrichtungen von Leben mit Behinderung Hamburg regelmäßige Treffen von Unterstützungskreisen zu etablieren, mit denen Klient*innen nutzen ihr Leben planen können. Je mehr Menschen Teil des Unterstützungskreises sind, desto mehr wird die Verantwortung unter den Unterstützer*innen aufgeteilt.
Gabriela Willhöft, deren Sohn in einer besonderen Wohnform lebt und eine Tagesförderstätte besucht, beschreibt die Treffen im Unterstützungskreis als „Türöffner zum persönlichen Kontakt": „Ich hatte vorher wenig Berührungspunkte mit den Mitarbeitenden der Tagesförderstätte. Nach dem ersten Treffen im Unterstützungskreis ist ein Austausch miteinander entstanden. Durch den neuen Kontakt zwischen den Mitarbeitenden der Wohneinrichtung und der Tagesstätte wird mein Sohn jetzt auch viel mehr 'gesehen'." Eine Mitarbeiterin stellte zum Beispiel erstaunt fest: „Bei euch trinkt er ja Kaffee! Und wir bieten ihm hier immer nur Tee an."
Mitarbeitende im Wohnbereich, der Tagesförderstätte und die Familie haben das Foto-Album des Smartphones als Kommunikationsmittel und damit neue Austauschmöglichkeiten entdeckt. Anhand des Fotos können sie beispielsweise über den Wochenendbesuch im Eiscafé sprechen.
Kontakte gehen auch weit über Eltern und Angehörige hinaus; Unterstützungskreise sollen genau das fördern. Stefanie von Twistern dazu: „Im Alltag suchen oft nur Fachkräfte in der Assistenz oder die Familie in einem einzigen Kontext nach Lösungen. Dabei ist der Blick viel weiter, je größer der Kreis ist."
Eindrücklich beschreibt Gabriela Willhöft, wie Eltern und Betreuende einmal rätselten: „Was möchte der Sohn von Gabriela Willhöft?" Eine Mitarbeiterin aus der Hauswirtschaft der Wohngruppe nahm auch an dem Unterstützungskreis teil und brachte die Verantwortlichen auf den richtigen Weg: „Er will verstanden werden."